Dienstag, 19. August 2008

Skorpione, Wind und kaltes Bier



Khartoum - Bahir Dar

Nach dem ich in Khartoum mehr oder weniger erfolgreich mein aetiopien-visum bekommen habe (nur einen monat, aber besser als nichts) konnte ich mich endlich in richtung aetiopien weiterbewegen und somit die wueste endlich hinter mir lassen. kaum hatte ich die stadt verlassen, musste ich feststellen, dass der wind, der mich so treu von Cairo bis hierher gebracht hatte, um 180 grad gedreht hatte und somit nun aus der genauen gegenrichtung kam. also quaelte ich mich laut fluchend mit hoechstgeschwindigkeiten von knapp 10km/h gegen sueden.
Waehrend einer der vielen pausen hielt einer dieser allgegenwaertigen toyota pickups neben mir und mir wurde vom fahrer erklaert, dass ich ihm zur hochzeit seines bruders folgen muesse, die nur knappe 500m entfernt ist um mich dort mal richtig satt zu essen ( ich muss ziemlich scheisse ausgesehen haben der vehemenz nach zu urteilen, mit der ich zum essen genoetigt wurde). ich nahm das angebot zuerst nur zoegernd an, da ich eigentlich noch weiterfahren wollte, wurde dann aber mit dem besten essen, das ich seit langem hatte, zum bleiben ueberzeugt. am naechsten morgen nahm ich dann gut gestaerkt und ausgeschlafen den kampf gegen den wind wieder auf und fuehrte ihn auch die naechsten zwei tage recht erfolgreich weiter.
besagter wind trieb mittlerweile bilderbuch gewitterwolken vor sich her und brachte kuehle luft (35 grad) mit sich und so machte das radeln auch mit gegenwind spass.
Am dritten tag nach khartoum machte ich dann den alptraum eines jeden wildkampers mit. nach ueber einem monate in der wueste und gute 2 monate ohne regen dachte ich natuerlich nicht im entferntesten daran, mein zelt so aufzubauen, dass es wasserdicht ist, sondern verwendete es nur als mueckenschutz.
Muecken mitten in der trocken savanne? das und die maechtigen cumulus wolken haetten mich eigentlich vorwarnen sollen. aber fuer mich war regen mittlerweile so abwaegig, dass ich schon gar nicht mehr dran glaubte.
mitten in der nacht brach dann einer der heftigsten platzregen los, die ich bis dahin erlebt hatte (spaeter sollte ich feststellen, dass derartigen wolkenbrueche in aetiopien an der tagesordnung sind) fluchend sprang ich aus meinem zelt und baute es, mittlerweile knoecheltief in matsch und wasser stehend, fertig auf. kaum lag ich wieder im zelt, verspuerte ich einen starken schmerz im linken arm. im schein der taschenlampe beobachte ich, wie mein unterarm zur doppelten dicke anschwoll. nach ein paar minuten fand ich dann auch den uebeltaeter: ein Skorpion hatte mich gestochen.
am naechsten morgen quaelte ich mich, nach einer schlaflosen nacht wieder durch den schlamm zurueck zur strasse. der arm war zwar nicht mehr geschwollen, schmerzte aber noch immer wie die hoelle. aber der gedanke an das kalte bier, das mich in aetiopien erwartet, trieb mich unerbittlich weiter und befaehigte mich zu ungeahnten leistungen.
als ich dann endlich die grenze erreicht quaelte ich mich ungeduldig durch die nicht enden wollenden kontrollen auf sudanesischer seite um das land verlassen zu koennen und durch den selben spass noch mal auf der aetiopischen seite (nach dem ich eine halbe stunde gebraucht hatte, um den grenzer zu finden) und konnte mich dann endlich daran machen, alle biersorten durchzuprobiren, die erhaeltlich waren.

wieder online


so, nach dem ich in Aetiopien vn meinem blog getrennt wurde (48kbs sind einfach zu langsam) bin ich jetzt nach ueber einem monat wieder in der lage zu posten. da zwischen khartoum und nairobi einiges passiert ist kann das allerdings noch nen paar tage dauern bis ich das alles getippt habe; aber ich mach so schnell ich kann.