Dienstag, 14. Oktober 2008

Bujagali Chapaty Company

Eine Woche bin ich nun schon am der Quelle des Nils. Campieren mit Blick auf die Bujagalifalls und Kajakfahren bis an den Rand der Atemnot. Wohl der Traum eines jeden Paddlers. Mit ca 35,000m³/s ist der Nil wohl eines der wasserreichsten Wildwasser der Welt und die 23Grad Wassertemperatur machen auch eventuelle Schwimmerlebnisse -beinahe- zur Freude. Dies konnte ich gleich am ersten Tag meines "Ausgleichsportprogrammes" aus erster Hand erfahren. Gleich zwei mal verliess ich mein Boot und übergab mich der Willkür des "Spirt of Bujagali". Erstaunlicherweise meisterte ich jedoch die schwierigeren Abschnitte ohne Probleme und nach kurzer Zeit fand ich auch heraus, dass das meiste hier nicht eine Frage der

Technik sonder viel mehr des Lungenvolumens ist. die meisten Stromschnellen sind durchaus komplett kopfüber befahrbar und so hatte ich viel Zeit, die Unterwasserwelt zu bewundern.
Besonders die Kinder zeigen ein reges Interesse am Kajakfahren und so ist es möglich, sich im Tausch gegen ein paar Kajaklektionen, das Boot vom Ausstieg zum wartenden Bodaboda (Motorradtaxi) tragen zu lassen, welches einen dann in abenteuerlichem Tempo quer durch den Busch zurück zum Campingplatz und dem wartenden Chapatty ( eine Art Mischung aus Pfannkuchen und Fladenbrot, welches, je nach Vorliebe, um Omlett und Avokado oder Nutella und Banane gewickelt wird) bringt. Ja Chapatty! Und wohl das beste, das ich bisher gegessen habe. der Chapattystand mit dem etwas hochgegriffenen Namen "Bujagali Chapaty Company" wird von zwei Brüdern geleitet, die Täglich 16-17 Stunden hinter dem unerträglich heißen Herd stehen und einem mit Herz und Liebe besagte Köstlichkeiten zubereiten; und das zu Preisen, die selbst für hiesige Verhältnisse billig sind. So weiss ich nicht, ob ich die Chapattymeister oder den Nil mehr vermissen werde, wenn ich demnächst weiter fahren werde.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Uganda Jinja


Von hell's gate aus ging es dann richtung Uganda weiter. da ich mich mal wieder nach dem "einfachen" leben sehnte dies in afrikas ländlichen gegenden zu finden ist, beschloss ich, die asphaltstrasse zu verlassen und mich auf die schotterpisten zu stürzen. leider nahm ich dann die falsche abzweigung, so dass ich nach 40km schotterspass wieder auf der hauptstrasse landete. interesanterweise stören sich die zebras viel weniger an dem schwerlastverkehr als ich. Und so radelte ich die nächsten tage zwischen zebras und pavianen auf der einen, und mörderischen LKW's und bussen auf der andern seite auf einer brandneuen, von der EU erbauten schnellstrasse in richtung westen. In Nakuru wurde ich dann mal wieder krank und wurde so für drei tage ans klo gefesselt.
Von dieser wiederholten zwangspause angespornt beschloss ich, die nächsten tage bis Jinja in Uganda mal sportlich anzugehen. So brauchte ich nur drei tage für die 440km.

Meine hoffnung, in Jinja einen job als kajaklehrer zu bekommen, erfüllte sich leider nicht. Allerdings bekam ich einen großzügigen rabatt, um mir alles notwendige zum paddeln zu leihen, und mich so, gemeinsam mit einigen anderen paddlern, auf eigene faust ins vergnügen zu stürzen.
Der Weisse Nil ist mit XXL qubikmetern in der sekunde ein recht mächtiges gewaesser. da ich jedoch an die beschaulich kleinen aber steilen bäche der alpen gewöhnt bin, war ich am ersten tag ein wenig überfordert und so kam es, dass ich auch prompt zweimal schwimmen musste. Allerdings sind hier die wassertemperaturen konstant um die 25grad, was das schwimmen fast schon zum vergnügen werden lässt. mittlerweile hab ich rausgefunden, dass für derartiges wuchtwasser nahezu keinerlei technik gefordert ist. sondern nur glück, gute rollentechnik und grosses lungenvolumen.