Freitag, 30. Mai 2008


Auch wenn es auf dem bild nur schwer zu erkennen ist: hier handelt es sich tatsaechlich um Flamingos.
zuerst wollte ich es selber nicht glauben, aber in thessaloniki wurde es mir bestaetigt, dass alle paar jahre Flamingos aus afrika kommen um hier abkuehlung zu suchen. es handelt sich hier also um ein echt seltenes naturschauspiel

Donnerstag, 29. Mai 2008

Istanbul-Tessaloniki

alles begann damit, dass ich ein wenig ueberstuerzt ein zugticket raus aus istanbul gekauft hab. (um 6uhr in der frueh). ich kaufte also das billigste ticket, das mich aus der stadt bringt. da sich die auswahl auf eines beschraenkte, nahm ich das naechst beste, welches bis zur griechischen grenze gueltig ist. kaum im zug, schlief ich nach einer durchzechten nacht wie ein stein ein und, trotz des festen vorsatzes, den zug nach dem verlassen istanbuls wieder zu verlassen, wachte ich erst wieder an der grenze auf, als irgend so ein beppo meinen ausweis sehen wollte. ab hier wird es interessant: nach dem ich meinen ausweis hergegeben hatte stellte ich fest, dass mein waggon, welcher der letzte am zug war, abgekoppelt wurde und auf ein extra gleis, welches von stacheldraht umzaeunt war, gebracht wurde. nach dem eine halbe stunde nicht passierte und ich festgestellt hatte, dass die tueren von aussen verriegelt waren, legte ich mich wieder hin und schlief, fest entschlossen, dem ganzem keine beachtung zu schenken, wieder ein. nach einer weiteren halben stunde wurde ich von einem halben dutzend uniformierter mit den worten "luggage control" geweckt. voellig verschlafen und ziemlich angenervt sah ich zu, wie sie mein gesamtes gepaeck auseinander nahmen und sich dann wieder kommentarlos von dannen machten. nach dem eine weitere stunde nichts passierte, verliess ich versuchsweise den zug und stellte erstaunt fest, dass mir die grenzpolizisten keinerlei beachtung schenkten. nach hartnaeckiger fragerei bekam ich die info, dass es ein problem mit einem bulgarischen mitfahrer gab und dass der zug wohl heute nicht mehr weiter fahren wuerde, aber ich koenne ja den zug morgen frueh nehmen. also belud ich mein fahrrad, um die letzten paar km zur grenze durch muskelkraft zu bewaeltigen. grade noch rechtzeitig stellte ich fest, dass ich meinen ausweis noch nicht wieder hatte und so machte ich mich an den versuch, die grenzbeamten, die anscheinend nicht mehr wussten, dass sie meinen ausweis hatten, davon zu ueberzeugen, dass sie mir den selbigen wieder auszuhaendigen hatten.


als ich dann am naechsten tag einen grenzuebergang weiter im sueden ueberqueren wollte, musste ich feststellen, dass die trottel zuvor bereits nen ausreisestempel in meinen pass gedrueckt hatten. und so sah ich mich kurzerhand mit dem vorwurf konfrontiert, die grenze illegal ueberquert zu haben. jedoch wurde mir freundlicherweise das recht eingeraeumt, die situation zu erklaeren und ein paar telefonate spaeter kam raus, dass so etwas wohl oefters passiere und mensch (bzw. beamter) liess mich passieren.
am abend dann entdeckte ich einen wunderbaren camping platz/strand,

wo ich von einigen anwohnern zum BBQ eingeladen wurde. da diese mich mit hilfe von unglaublich gutem essen dazu ueberredeten, noch einen tag am strand zu verbringen, fing ich mir den sonnenbrand meines lebens und einige seeigelstachel ein.
die naechsten tage waren, abgesehen von nahezu 40grad im schatten, recht
unspektakulaer, bis ich mich, nichts boeses ahnend, den LANDSTRASSENschildern folgend, ploetzlich auf einer neuen autobahn wieder fand.

da ich der meinung bin, dass es noch mehr selbstmord ist, mit dem fahrrad auf einer autobahn gegen den verkehr zu fahren, folgte ich dieser einfach in der hoffnung, in baelde auf eine ausfahrt zu treffen. aus „in baelde“ wurde mehr als eine stunde und 25km.
Immer noch darueber erstaunt, dass nach ueber einer stunde auf der autobahn keine polizei kam, kaufte ich mir erst einmal ein kaltes bier und legte weitere 100km, diesmal auf der richtigen strasse richtung tessaloniki zurueck. allerdings nur, um am naechsten morgen

festzusellen, dass in erwaehnte stadt ebenfalls nur eine autobahn rein fuehrt, sofern mensch nicht einen mehr als 60km umweg in kauf nehmen will.
da ich ja nun schon einige routine darin hatte, genoss ich es, bergauf einige LKW's zu ueberholen und raste dann mit bis zu 78km/h gegen tessaloniki,wo ich mich mit Thonos, einem griechischen Radler traf, der mich fuer die naechsten tage beherbergen wird.



istanbul thessaloniki

Donnerstag, 22. Mai 2008

Neue Route

so, nach 2 wochen in istanbul hab ich endlich eingesehen, dass es keine mir bekannte moeglichkeit gibt, die sich quer stellende deutsche botschaft zu umgehen und an das syrische visum zu kommen. somıt habe ich nach langem hinundher ueberlegen beschlossen umzudrehen, asien den ruecken zu zeigen und mich auf nach griechenland zu machen, um von dort aus nen flieger nach cairo zu nehmen. auch wenn es mir prinzipiell zu wider ist, auf ner fahrradreise nen flieger zu nehmen, so ist der preisunterschied von gut 400euro im vergleich zur faehre doch das ueberzeugendere argument.

einerseit kotzt mich die sache mit den visas doch ziemlich an. andererseits find ichs recht spannend, dass ich so gezwungen bin, meine plaene umzuwerfen und durch gegenden komme, durch die ich sonst nicht gekommen waere. auch Wout, mein niederlaendischer reise begleiter musste seine geplante route aufgrund der visa probleme fuer den iran umwerfen und hat sich entschieden, meine eigendlich geplante route in angiff zu nehmen. er plant nun durch syrien nach jordanien und dann nach saudi arabien zu fahren, um dort eventuell einen job zu finden.

Freitag, 16. Mai 2008

Doch ein visum?

nachdem wirklich alle meine moeglichkeiten, an dieses visum ranzukommen, erfolglos ausgeschoepft waren und ich frustriert aufgegeben habe, fand ich heute eine mail von Herrn Khalil in meinem postfach, in der meine visum nummer und alles notwendige fuer die einreise zu finden ist. ich werd damit also am montag nochmal zur syrischen botschaft gehen und versuch die davon zu ueberzeugen, mir mein bereits existierendes visum auszuhaendigen.
wie auch immer es verlaeuft, ich werd am montag auf alle faelle weiter fahren, da ich dringend wieder in den sattel muss. werd schon ganz unruhig vom immer-in-der-gleichen-stadt-sein.
hier auf alle faelle mal ein ganz grosses dankeschoen an Hern Khalil, der mir, ohne mich persoenlich zu kennen, mein visum besorgt hat und an meine mutter, die das alles in die wege geleitet hat.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Kein visum fuer Syrien

Nach dem ich mittlerweile 7 mal in der syrischen Botschaft war und alle Versuche, via offizielle Einladung aus Syrien das Empfehlungsschreiben aus der deutschen Botschaft zu umgehen, gescheitert sind, hab ich jetzt festgestellt, dass ich Syrien und somit auch Jordanien umgehen muss.
im Gegenzug werde ich wohl ein paar Mittelmeerinseln ( Rhodos und Zypern) mitnehmen und mal die hiesigen Fähren ausprobieren.
Auch die Lage im Sudan verschlechtert sich von Tag zu Tag. Anfang der Woche haben Darfur-Rebellen erstmals Karthum angegriffen und werden wohl versuchen, die momentane Regierung zu stürzen. Daher verbringe ich derzeit viel Zeit über allen möglichen Karten und versuche eine Alternativroute um den Sudan herum zu finden.

Dienstag, 13. Mai 2008

immer noch in Istanbul

Ich hatte ja damit gerechnet, dass einige Visa nicht gerade einfach zu beschaffen sind, aber dass ich so früh schon Probleme bekomme, hätte ich nicht gedacht.
Nachdem ich gestern endlich mal zur richtigen Zeit in der syrischen Botschaft war und diese auch tatsächlich offen war, musste ich feststellen, dass ich ein Empfehlungsschreiben von der deutschen Botschaft brauche. Also schnell zum deutschen Konsulat gerannt nur um festzustellen, dass Pfıngstmontag ist und das Konsulat somit geschlossen ist.
Somit musste ich heute wieder in der Früh um 6 aufstehen, mal wieder den Bosporus überqueren und zum Konsulat gehen, nur um zu erfahren, dass in der Türkei dieses Empfehlungsschreiben nur an in der Türkei lebende Deutsche ausgegeben wird. Somit sitze ich jetzt wohl erstmal in Istanbul fest und hoffe, dass sich das Problem deutsches Konsulat irgendwie mit Einladungen aus Syrien umgehen lässt.
Bis dahin werde ich wohl das Nacht- und ein bisschen das Tagesleben in Istanbul geniessen und und meinen Gastgebern noch ein bisschen auf die Nerven gehen.

Sonntag, 11. Mai 2008


Meine Faehre über die Donau

Freitag, 9. Mai 2008

Belgrad-Istanbul



Bin gestern in Istanbul angekommen und hab recht erstaunt festgestellt, dass ich bereits 3000km hinter mir habe und schon ueber einen Monat unterwegs bin.
nachdem ich recht ueberstuerzt aus Budapest geflohen bin, da ich festgestellt habe, dass ich das Großstadtleben trotz ueberwiegend freundlicher Menschen nicht mehr ertrage, ist mal wieder viel passiert. Da ich mich ja so gut wie gar nicht auf den europaeischen Teil der Reise vorbereitet habe, wurde ich recht angenehm von den Osterfeiertagen der lokalen Christen ueberrascht. Drei Tage nahezu kein Verkehr und in jedem zweiten Dorf bekomme ich Eier und Brot geschenkt.
Am zweiten Tag nach Belgrad muss ich feststellen, dass ich mich mal wieder auf der falschen Seite der Donau befinde und es mal wieder natuerlich keine Bruecke gibt. Da ich noch ueber eine recht beachtliche Menge serbisches Geld verfuege, beschliesse ich, die naechste und auch einzige Faehre zu nutzen und den Fluss zu ueberqueren. Dank eines Platzregens und dem freundlichem Angebot eines Bauern, mich in seiner Scheune ein Weilchen auszuruhen, den Regen abzuwarten und einen Liter frische Milch zu trinken, verpasse ich wie auch nicht anders zu erwarten, die Faehre um ca. 2 Minuten. Ein Blick auf den Fahrplan verraet, dass die naechste voraussichtlich 4 Stunden spaeter faehrt, unter der Voraussetzung, dass auf der anderen Seite genuegend Autos auf die Faehre wollen, damit sich die Fahrt rentiert. Recht frustriert fange ich an, meine soeben neu erworbene Karte zu studieren und mir eine Alternativroute zu ueberlegen, als mich ein Bauarbeiter in bestem Oxford Englisch anspricht, mich auf ein Bier einlaedt und mir erklaert, dass sein Bruder ein ortsansaessiger Fischer ist und mich auf die andere Seite bringen wuerde, sobald der Regen aufhoehrt.
Kaum war das Bier geoeffnet, hoerhte tatsaechlich der Regen auf, mein Fahrrad wird in einen winzigen Aussenborder verladen und ich werde von einem sehr lebhaften, froehlichen Menschen die ca. eineinhalb km auf die andere Seite gebracht.
Kaum ein paar km gefahren schon die naechste Ueberraschung. Die hier recht maechtige Donau prallt voll gegen eine massive Felsbarriere und der gut einen km breite Fluss quetscht sich die naechsten 50 km durch eine teilweise nur 100m breite bis zu 800m tiefe Schlucht. Mit atemberaubender, von ein paar brennenden Muelkippen abgesehen, unberuehrter Natur.
Nach der Schlucht versuche ich dann die bulgarische Grenze ausfindig zumachen. Bereits nach wenigen Stunden und etlichen Sackgassen finde ich die richtige Straße und schaffe es sogar, den recht stupiden bulgarischen Grenzbeamten klar zumachen, dass Bulgarien nun auch Teil der EU ist und ich somit definitiv keine 15Euro fuer ein Visum zahlen muss.
Und die inkompetenten Grenzbeamten sollten nicht die letzte unangenehme Ueberraschung sein. In der naechsten Stadt angelangt wird mir freundlich in etlichen verschiedenen Banken erklaert, dass es absolut unmoeglich ist, serbisches Geld in die hiesige Waehrung oder irgend eine andere zu tauschen. Genauso verhaelt es sich mit meinem verbliebenen ungarischen Geld. Also muss ich trotz der gut 200Euro, die ich in diversen Waehrungen bei mir habe, mal wieder Geld abheben und Dank der Tatsache, dass hier die Automaten grundsaetzlich nicht mehr als 25euro ausspucken, wahrscheinlich das selbe an Gebuehren zahlen wie ich abhebe.
nach nur wenigen km muss ich erschreckt feststellen, dass die hiesigen Asphaltstrassen in einem noch schlechteren Zustand sind als in Serbien und somit eine Qualitaet erreichen, dass es oftmals einfacher ist, neben der Strasse in der Wiese zu fahren als auf der Strasse.
An meinem dritten Tag in Bulgarien treffe ich auf eben einer dieser Strassen Waut, einen niederlaendischen Radler, der gerade auf dem Weg nach Asien ist. Da auch er nach Istanbul will, fahren wir abs ofort zusammen. Am naechsen Tag beschliessen wir, der Donau den Ruecken zuzukehren und uns auf direktem Weg in Richtung einer der beiden Grenzuebergaenge in die Tuerkei auf zumachen. Irgendwo in der wunderschoenen Berglanschaft reisst mir dann das Kabel von meinem Tacho Somit weiss ich jetzt nicht mehr, wie viele km ich genau habe.
Etliche 100 Hoehenmeter spaeter und bei quaelendem Dauerregen erreichen wir endlich die tuerkische Grenze, wo ich endlich mal wieder angenehm ueberrascht werde. Deutsche sind so ziemlich die einzigen, die kein tuerkisches Visum bezahlen muessen. Waut muss 10 Euro zahlen.
Kaum ueber die Grenze, haben wir das Gefuehl, in die Zivilisation zurueck zu kehren. NEUE Strassen. Und all die Hoehenmeter der letzen Tage wieder runter. Am naechsten Tag ist es fuer uns nahezu unmoeglich, vorranzukommen. Ueberall werden wir auf einen Tee eingeladen und uns werden Fruechte in rauhen Mengen aufgedraengt. Gegen Mittag treffen wir auf die gesammelte Lehrergemeinschaft eines kleinen Kaffs, die gerade eine kleine Spazierfahrt mit dem Rad machen und in unsere Richtung unterwegs sind. Der englischlehrer fungiert als Dolmetscher und so endet der Tag nach nur ca. 50km in einer geselligen Runde und mit etlichen Bieren.
Am naechsten Tag treffen wir auf einen irischen Radler, der gerade auf dem Weg von Indien nach Hause ist. Wir tauschen etliche nuetzliche Infos unter anderem die Adresse des besten und wohl auch einzigen Radladens Istanbuls.
Ca. 60km vor Istanbul wird der Verkehr derart pervers, dass Weiterfahren an Selbstmord grenzt. Also Daumen raushalten und drauf hoffen, dass irgendjemand bereit ist, zwei Menschen, deren letzte Dusche gute 3 Wochen zurueckliegt samt deren gut 50 kg schweren Raedern mitzunehmen.
Und wer haette das gedacht: nach nur 5 Minuten haelt ein Klein aster, laedt unsere Raeder auf und bringt uns ins Stadzentrum, nur 2km vom angestrebten Hostel entfernt.