Donnerstag, 29. Mai 2008

Istanbul-Tessaloniki

alles begann damit, dass ich ein wenig ueberstuerzt ein zugticket raus aus istanbul gekauft hab. (um 6uhr in der frueh). ich kaufte also das billigste ticket, das mich aus der stadt bringt. da sich die auswahl auf eines beschraenkte, nahm ich das naechst beste, welches bis zur griechischen grenze gueltig ist. kaum im zug, schlief ich nach einer durchzechten nacht wie ein stein ein und, trotz des festen vorsatzes, den zug nach dem verlassen istanbuls wieder zu verlassen, wachte ich erst wieder an der grenze auf, als irgend so ein beppo meinen ausweis sehen wollte. ab hier wird es interessant: nach dem ich meinen ausweis hergegeben hatte stellte ich fest, dass mein waggon, welcher der letzte am zug war, abgekoppelt wurde und auf ein extra gleis, welches von stacheldraht umzaeunt war, gebracht wurde. nach dem eine halbe stunde nicht passierte und ich festgestellt hatte, dass die tueren von aussen verriegelt waren, legte ich mich wieder hin und schlief, fest entschlossen, dem ganzem keine beachtung zu schenken, wieder ein. nach einer weiteren halben stunde wurde ich von einem halben dutzend uniformierter mit den worten "luggage control" geweckt. voellig verschlafen und ziemlich angenervt sah ich zu, wie sie mein gesamtes gepaeck auseinander nahmen und sich dann wieder kommentarlos von dannen machten. nach dem eine weitere stunde nichts passierte, verliess ich versuchsweise den zug und stellte erstaunt fest, dass mir die grenzpolizisten keinerlei beachtung schenkten. nach hartnaeckiger fragerei bekam ich die info, dass es ein problem mit einem bulgarischen mitfahrer gab und dass der zug wohl heute nicht mehr weiter fahren wuerde, aber ich koenne ja den zug morgen frueh nehmen. also belud ich mein fahrrad, um die letzten paar km zur grenze durch muskelkraft zu bewaeltigen. grade noch rechtzeitig stellte ich fest, dass ich meinen ausweis noch nicht wieder hatte und so machte ich mich an den versuch, die grenzbeamten, die anscheinend nicht mehr wussten, dass sie meinen ausweis hatten, davon zu ueberzeugen, dass sie mir den selbigen wieder auszuhaendigen hatten.


als ich dann am naechsten tag einen grenzuebergang weiter im sueden ueberqueren wollte, musste ich feststellen, dass die trottel zuvor bereits nen ausreisestempel in meinen pass gedrueckt hatten. und so sah ich mich kurzerhand mit dem vorwurf konfrontiert, die grenze illegal ueberquert zu haben. jedoch wurde mir freundlicherweise das recht eingeraeumt, die situation zu erklaeren und ein paar telefonate spaeter kam raus, dass so etwas wohl oefters passiere und mensch (bzw. beamter) liess mich passieren.
am abend dann entdeckte ich einen wunderbaren camping platz/strand,

wo ich von einigen anwohnern zum BBQ eingeladen wurde. da diese mich mit hilfe von unglaublich gutem essen dazu ueberredeten, noch einen tag am strand zu verbringen, fing ich mir den sonnenbrand meines lebens und einige seeigelstachel ein.
die naechsten tage waren, abgesehen von nahezu 40grad im schatten, recht
unspektakulaer, bis ich mich, nichts boeses ahnend, den LANDSTRASSENschildern folgend, ploetzlich auf einer neuen autobahn wieder fand.

da ich der meinung bin, dass es noch mehr selbstmord ist, mit dem fahrrad auf einer autobahn gegen den verkehr zu fahren, folgte ich dieser einfach in der hoffnung, in baelde auf eine ausfahrt zu treffen. aus „in baelde“ wurde mehr als eine stunde und 25km.
Immer noch darueber erstaunt, dass nach ueber einer stunde auf der autobahn keine polizei kam, kaufte ich mir erst einmal ein kaltes bier und legte weitere 100km, diesmal auf der richtigen strasse richtung tessaloniki zurueck. allerdings nur, um am naechsten morgen

festzusellen, dass in erwaehnte stadt ebenfalls nur eine autobahn rein fuehrt, sofern mensch nicht einen mehr als 60km umweg in kauf nehmen will.
da ich ja nun schon einige routine darin hatte, genoss ich es, bergauf einige LKW's zu ueberholen und raste dann mit bis zu 78km/h gegen tessaloniki,wo ich mich mit Thonos, einem griechischen Radler traf, der mich fuer die naechsten tage beherbergen wird.



istanbul thessaloniki