Montag, 16. Juni 2008

wie schoen waere die wueste ohne polizei.


ich weiss immer noch nicht, was mich da geritten hat, als ich die entscheidung getroffen hab, mitten im sommer die sahra route nach luxor zu waehlen anstelle der einfachen, dem nil folgenden, strasse.
das ganze unternehmen begann schon denkbar unguenstig. da ich in meinem hostel in cairo nicht einschlafen konnte, beschloss ich bereits frueh um 2, meine sachen aufs rad zu packen und mich aus, nein besser in den staub zu machen. nach scheinbar endlosen 3stunden im cairo stadtverkehr gelang es mir schliesslich, zwischen all den russspuckenden lkw's die richtige strasse zu finden und machte mich so durch berge von muell auf in die wueste.
erstaunlicher weise war es anfangs gar nicht so heiss und so machte ich noch vor mittags an die 150km. irgendwann holte mich dann aber der schla wandel doch ein und ich schlief am strassenrand in der prallen sonne wenige stunden.
als die hitzte dann doch zu gross zum schlafen wurde beschloss ich, aus mangel an alternativen weiter zu fahren.
da die strasse kontinuierlich nach sueden fuehrte und in dieser region ein dauerhafter, sehr kraeftiger nordwind wehte, schaffte ich es am naechsten tag spaet abends, die erste oase zu erreichen. niemals zuvor hatte mich der anblick einiger baeume so entzueckt wie nach diesen 400km nahezu flacher, eintoenig monotoner wueste.
der naechste tag begann dann noch heisser als der vorherige, aber die aussicht auf die weisse wueste motivierte mich genug, um auch den naechsten abschnitt zu durchqueren: die schwarze wueste. ich weiss nicht genau, was ich erwartete hatte, aber definitiv nicht das: eine endlose, mit einzelnen steilen huegeln uebersaehte flaeche, die mit schwarzen, an schlacke erinnernden, steinen bedeckt ist. diese schienen die hitze noch zu vergroessern und so durchbrach mein thermometer erstmals die 50c grenze. der wind, der mich begleitete, hatte mittlerweile die erfrischende wirkung eines heissluftgeblaeses erreicht und die strassenquallitaet nahm rapide ab. oftmals musste ich absteigen und schieben, da die fahrbahn knietief mit sand bedeckt war.

gegen nachmittag erreichte ich dann mal wieder einen der vielen kontrollposten, welche hier oft den einzigen schatten stellen, der weit und breit zu finden ist. da gerade einige melonen transporter vorbeikamen, bekam ich einen teil des bakshish ab und waehrend ich so meine melone ass, wurde mir nahegelegt, doch die letzten 90km nach farafra mit dem auto zu fahren. da ich dass vehement ablehnte und erklaerte, dass ich allein in die weisse wueste fahren wolle, wurde mir die weiterfahrt einfach verboten und mein fahrrad auf den pickup geladen. da ich mich ca. 20 bewaffneten maennern gegenueber sah, willigte ich schliesslich ein, dass ich bis kurz vor die weise wueset gefahren wurde.

dieser welt beruehmte teil der sahara ist auf gund unterschiedlich harten gesteinsschichten uebersaeht mit pilzartigen gebilden und ziel vieler safaritouristen, die mich mit EIS in rauen mengen versorgten. da mein kocher unter der geballten macht des allgegenwaertigen sandes kapitulierte, kochte ich traditionell auf getrocknetem kameldung, der reichlich vorhanden war.

die naechsten tage quaelte ich mich durch die immer heisser werdende, scheinbar endlose wueste von oase zu oase. da es mittlerweile einfach zu heiss war, um tags ueber zu fahren und der mond fast voll am himmel stand, entschied ich mich, nacht zu fahren, was erstaunlich gut ging aber den nachteil hatte, dass ich nun tagsueber versuchen musste, zu schlafen. nur hatte es mittags mitlerweile um die 45C im schatten und so baute ich durch den schlafentzug ziemlich schnell ab.
in baris, der lezten oase vor dem nil erfuhr ich, dass es von hier an verboten war, nachts zu fahren, da dies zu gefaehrlich war. Warum, konnte mir keiner so genau erklaeren, aber scheinbar hatte es etwas mit einem toten wolf zu tun, der neulich am strassenrand gefunden wurde. so gab ich schliesslich auf und lies mich die letzten 150km nach luxor mitnehmen.

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hi,

das ist echt unglaublich was du da so treibst. Wenn ich das so alles lese, wäre ich sowas von gerne dabei. Am liebsten würde ich alles schmeißen, mein Rad packen und losfahren ohne ein Ziel vor augen. Einfach weg vom Schablonenleben.

Ich wünsch dir echt alles gute auf deinem weiteren Weg, und hoffe auch weiterhin auf reichlich Post´s hier auf deinem Blog.

Hau rein.
Kosta