Freitag, 26. September 2008

Hell's Gate

Nachdem ich ueber einen Monat in Nairobi haengengeblieben bin und einen einwoechigen Urlaub in Tiwibeach gemacht hatte, meine Bankkarten voruebergehend den Geist aufgegeben hatten, ich mir eine schwere Lebensmittelvergiftung zugezogen hatte und ich nahezu eine Woche durchgehend verkatert war, ging es endlich weiter Richtung Uganda. Gleich am ersten Tag musste ich feststellen, dass ein Monat eindeutig genug Zeit ist, um nahe zu alle Muskeln zu verlieren, die ich im Verlauf des letzten halben Jahres aufgebaut hatte und so kam ich nur muehsam voran. Nach ca. 100km Gegenwind und 980 Hoehenmeter spaeter war ich endlich am Lake Naivasha angekommen und konnte mich kaum noch bewegen. Und auch der Umstand, dass ich fast 30km im Windschatten eines LKWs fahren konnte, half da nicht wirklich weiter. Also beschloss ich unter dem Vorwand, dass ich das Wochenende abwarten wolle bevor ich mich in den Hells Gate National Park begebe, noch einen Tag Pause einzulegen. Tatsaechlich war die Entscheidung nicht so schlecht, da am Montag der Park nahe zu leer war. Schon wenige Meter nach dem Eingang befand ich mich mitten in einer Herde Zebras, durchmischt mit Giraffen, Warzenscheinen und Ampalas. Da Hells Gate einer der wenigen Parks in Afrika ist, in dem Radfahren erlaubt ist, sind die Tiere hier an Radfahrer gewoehnt, und so liessen mich so ziemlich alle Tiere, mit Ausnahme der Warzenschweine, bis auf wenige Meter heran. was mich besonders bei den Ampals, die mit ueber 2 Metern Schulterhoehe recht maechtige Erscheinungen sind, erfeute. Nach einigen Kilometern traf ich dann auch auf die ersten Anzeichen des vulkanischen Ursprungs dieser Gegend: eine Obsidianhoehle. Obsidian ist vulkanisches Glas, dass entsteht, wenn Magma auf Sand trifft und diesen dabei schmilzt, ohne sich zu vermischen. einige Huegel (mit bis zu 23% Steigung) spaeter wurde die malerische Stille von dem ohrenbetaeubenden Geraeusch eines Duesenjaegers durchbrochen, so dachte ich zumindestens. Einige Meter spaeter wurde mir klar, dass es sich um eines der ersten Erdwaermekraftwerke Kenyas handelt. Um dem Laerm zu entgehen beschloss ich, die Wanderung durch die beruehmte Georgsklamm zu wagen, um zu dem eigentlichen Hoellentor, welches durch heisse Quellen am Ende dieser phantastischen Schlucht gebildet wird, zu gelangen. Nach dreistuendiger Kletterpartie sah ich schliesslich ein, dass Sandalen wirklich nicht das richtige Schuhwerk fuer derartige Aktionen sind und machte mich auf den Rueckweg. Allerding nur um zu erfahren, dass ich nur noch 500m weiter gehen haette muessen. Zur Entschaedigung traf ich auf dem Rueckweg dann noch auf eine Herde von ca. 40 Bueffeln, welche mir gefaehrlich nahe kamen, und einige Sekretaersvoegel.